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Waldhof Mannheim steigt als Traditionsverein in die dritte Liga auf
Der letzte südwestdeutsche Arbeiterverein?
Sepp Herberger, Jürgen Kohler, Christian Wörns – viele deutsche Nationalspieler und Fußballhelden kommen aus Mannheim. Auch aktuell hat der SV Waldhof Mannheim eine große Zahl von jungen deutschen Spielern mit viel Potenzial. Wenn der Leser sich die Namen und die Herkunft der aktuellen Mannschaft anschaut, dann weht da viel Schwarz-Rot-Gold. Jedenfalls deutlich mehr als in der durchschnittlichen Bundesligamannschaft. Fußball war schon immer politisch. Deshalb schauen wir uns den Verein genau an. „Waldhof Mannheim steigt als Traditionsverein in die dritte Liga auf“ ist auch eine gute Nachricht für einen Fußball, der immer mehr zum Kommerzball verkommt.
Waldhof ist anders
Doch auch das Anhängertum des Vereins ist in Südwestdeutschland relativ einzigartig. Sie sind meist deutsche Anhänger aus Arbeitervierteln. Sie sind traditionsbewusst. Mannheim Nord ist zusammen mit Pforzheim der einzige westdeutsche Landtagswahlkreis, in dem ein AfDler das Direktmandat gewinnen konnte. Rüdiger Klos ist über Mannheim in den Landtag von Baden-Württemberg eingezogen.
Kampf um die Dritte Liga
Waldhof ist auch deshalb besonders, weil es wohl kein anderer Verein geschafft hat, vier Saisons in Folge um den Aufstieg in die Dritte Liga zu spielen. Das letzte Jahr ist der Waldhof beispielsweise deshalb gescheitert, weil es zu Ausschreitungen während des Aufstiegsspieles kam. Für Waldhof war es nach einem verlorenen Hinspiel und einem Zwei-Null-Rückstand relativ ausichtlos.
Mit dem heutigen Eins-Null-Sieg über Wormatia Worms ist eine lange Trockenzeit für die 400.000-Einwohner-Stadt zu Ende gegangen. Jetzt können die Mannheimer wieder Bundesliga-Fußball schauen. Zwar ist es nur Drittliga-Fußball, aber das kann sich ja noch bessern.
